Und zwar als Teil eines Geräuschechors. Diesen Mittwoch ist Premiere im Pumpenhaus.
Foto: Dominik Sehak |
weitere Infos über das Projekt und Paradeiser Productions: AG Klang von Paradeiser Productions
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AG Klang
Ein postfuturistisches Chorkonzert
Termine: 04. // 05. // 06. Juni 2014 (weitere Termine in Vorbereitung)
Uhrzeit: 20.00
Ort: Theater im Pumpenhaus, Münster (Gartenstraße 123, 48147 Münster)
Ein neunzehnköpfiger Geräusch-Chor 'singt' die Geräusche der heutigen Arbeit. Statt auf Loopstation, Sampler und Elektronik greifen Paradeiser Productions auf das uralte Theatermittel "Chor" zurück -- dieser singt und spricht jedoch (fast) nicht, sondern macht Geräusche. Nur durch die vereinte Kraft ihrer Stimmen bringen die 19 Menschen mit den verschiedensten Hintergründen die Geräusche heutiger Arbeitsplätze auf die Konzertbühne:
Das Klicken von Tastaturen, Lüfterrauschen, das Ächzen von Automaten, ganz kleine und ganz große Maschinen - die vorher dokumentierten Geräusche aktueller Arbeitsplätze werden zu einer ungewöhnlichen Partitur zusammengefügt. Rhythmische akustische Nahaufnahmen, allgegenwärtiges Rauschen und chaotische Kakophonie: A cappella interpretiert der Chor die Geräusche der gegenwärtigen Arbeitswelt und findet virtuose und unterhaltsame Umsetzungen der dokumentarischen Soundaufnahmen.
1914 spielte der Futurist Luigi Russolo sein erstes Konzert mit den von ihm erfundenen “Geräuschtönern” (Intonarumori): infernalischen Klangmaschinen, welche die Fabrik- und Maschinengeräusche seiner Zeit in den Bühnenraum holen sollten. 2014, 100 Jahre später hat sich die Sound-Kulisse der Arbeit deutlich verändert. Gleichzeitig hat sich auch die Möglichkeit zur Wiedergabe von Sounds verändert. Um Geräusche von ihrer natürlichen Tonquelle zu lösen, braucht es heute keine riesigen mechanischen Maschinen mehr. Digitale Aufnahme- und Abspielgeräte sind allgegenwärtig. Indem Paradeiser Productions die heutigen Geräusche der Welt durch den Chor im Bühnenraum zu Gehör bringt, vollzieht sich eine (Wieder-)Aneignung der Sound-Kulissen durch den Körper des Chors.
Mit AG Klang stellt das Theaterlabel Paradeiser Productions (Münster/Hamburg) den akustisch-musikalischen Charakter von Arbeit in den Vordergrund. Das postfuturistische Chorkonzert geht von Luigi Russolos futuristischem Manifest „Die Kunst der Geräusche“ aus, in dem er bereits vor 100 Jahren die Geräusche der modernen Welt zu Musik erklärte. Nach Fieldrecordings an verschiedensten und ausdifferenzierten Arbeitsplätzen werden die gefundenen Geräusche der Gegenwart neu arrangiert und durch den Chor interpretiert. Durch einen Protagonisten, der aus dem Chor heraus und wieder hinein tritt, wird Russolos Manifest wird auf der Bühne mit der heutigen Klangwelt der Arbeit konfrontiert.
Zwischen Rekonstruktion und Neuerfindung hinterfragen Paradeiser die Grenze von Arbeit und Kultur, Mensch und Maschine. Was kommt nach dem Fortschritt?
Termine: 04. // 05. // 06. Juni 2014 (weitere Termine in Vorbereitung)
Uhrzeit: 20.00
Ort: Theater im Pumpenhaus, Münster (Gartenstraße 123, 48147 Münster)
Konzept & Produktion Paradeiser Productions
Protagonist Thomas Schweins.
Chor Ari Nadkarni, Carina Schalk, Michael Jaffke, Martina Espeter, Rebecca Nahrwold, Lis Schröder, Barbara Geilich, Heike Seler, Beatrix Pluta, Anne Besse, Ulrike Sauvigny, Jürgen Brakowsky, Michael Carneim, Jenny Klinge, Niko Kemena, Anne Franziska von Schmeling, Carsten Flint, Franz Schröer.
Musikalische Leitung Kai Niggemann
Regie Ruth Schultz
Dramaturgie Kaja Jakstat
Bühne / Kostüm Lea Tenbrock & Daniela Hohenberger
Assistenz Lisa Kemme
Hospitanz Frederic Merziglod
Produktionsleitung Zwei Eulen – Büro für Kulturkonzepte
Eine Koproduktion mit dem Theater im Pumpenhaus Münster. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Münster, das Landesbüro Freie Kultur NRW / Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Presse dazu: Frpp!-Drrrt!-Tuet!-Klangchor-der-Paradeiser-Productions-interpretiert-die-Musik-der-Maschinen
Performance-Kai-Niggemann-bringt-Technik-zum-Singen