2. Juni 2013

Ernährung bei Allergien - ein Selbstversuch Teil 1

Ich leide seit der Pubertät an Allergien, die mit den Jahren sukzessive schlimmer geworden sind. Dementsprechend habe ich bereits vieles ausprobiert, um besonders in der Heuschnupfenzeit noch „lebensfähig“ zu bleiben.
Ich befasse mich seit ungefähr 10Jahren mit Ernährung und wie sie unser Wohlbefinden beeinflusst. Lange war ich in TCM (traditionelle chinesische Medizin) Behandlung mit Akupunktur, Kräutern und Ernährungsberatung. Bei der Umsetzung der Ernähungshinweise meines behandelnden Arztes war ich damals leider nicht so konsequent, wie dieser sich das gewünscht hat. So hat die Behandlung zwar große Erleichterung verschafft, aber in meinem Kopf hatte es noch nicht „klick“ gemacht und ich bin immer wieder in alte Muster zurück gefallen. Nach dem Umzug nach Münster habe ich mir hier noch keinen „Chinadoc“ gesucht.
Die Ernähungsempfehlungen bei Allergien, die ich in Köln von meinem alten Arzt bekommen habe, decken sich auf weiten Strecken, mit denen von Dr. Bruker.
Da die schulmedizinische Behandlungsweise meines Heuschnupfens wegen der Nebenwirkungen sehr unbefriedigend für mich ist, habe ich mich im Herbst dazu durchgerungen 2013 zu testen, ob ich nicht via Ernährung mir Erleichterung verschaffen kann und dann auch während der Heuschnupfenphase gut weiter trainieren kann.
Davon möchte ich hier berichten. 

Meine Allergien: 
Heuschnupfen: Spitzwegerich, Kornblumen, Roggen, weitere Gräser
Nahrungsmittel: Kürbis, Haselnüsse
Nahrungsunverträglichkeiten/-sensitivitäten: Milch, Lauch, Soja, Fertiggerichte
und sonst: Hausstaub, Katzenhaare, Hundehaare, Nickel, Kobald

bisherige schulmedizinische Behandlung: 
kortisonhaltige Inhaliersprays, bronchienerweiterende Inhaliersprays, kortisonhaltiges Nasenspray. Ferner habe ich die meisten Antihistaminika auf dem Markt getestet, deren Nebenwirkungen für mich indiskutabel sind. In schweren Jahren habe ich Kortisonspritzen bekommen.

Alternative Medizin: 
TCM: Akupunktur, Kräuterdekote, Lebensführungshinweise, Ernährungsberatung. Homoeopathie: konstitutionelle Kügelchentherapie (mache ich derzeit ebenfalls)

Das mache ich: 
Seit 1. Februar ernähre ich mich weitgehend konsequent volllwertig und vegan. Angefangen habe ich mit der 30-Tage-Fit for vegan-Challenge nach Attila Hildmann, seitdem lebe ich frei nach Rezepten überwiegend aus der Bruker-Vollwert-Lehre und der Mittelmeerraum Küche. Mir ist die Entscheidung und Umstellung nicht leicht gefallen. Ich hatte durchaus etwas „Bammel“ vor meiner Entscheidung, da ich befürchtet hatte, mir würden lauter leckere Gerichte fehlen. Ich war auch skeptisch, ob ich bei unserem Trainingspensum weiter optimal mit Nährstoffen versorgt wäre. Dementsprechend tüftel ich emsig an immer neuen Rezepten herum, damit mir kein Genuss fehlt, bei optimaler Ernährungslage auch bei intensiven Training. Bisher lässt sich das alles sehr gut an! Und das sind immerhin schon 4 Monate. 

Meine Hauptnahrungsmittel sind:
unglaubliche Mengen Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, hochwertige Öle, viel frische Kräuter.

Die bisherigen Effekte: 
Trotz starkem Pollenflug: KEIN HEUSCHNUPFEN! Ich merke ein leichtes Jucken in Nase und Augen, manchmal muss ich Husten. Bisher nehme ich keine Medikamente!
Ich bin wacher und aktiver.
Ich habe keine verschleimten Atemwege mehr.
Ich habe 5kg abgenommen.
Ich habe weniger Hornhaut an den Füßen und überhaupt eine bessere Haut.
Ich komme morgens besser aus dem Bett.

Die ersten 3 Wochen waren hart. Jetzt wo sich die positiven Effekte einstellen, erscheint es mir als das natürlichste von der Welt mich weiter so zu ernähren. Und ich habe viele, viele tolle neue Rezepte kennen gelernt, die mich deftige Fleischküche und Rezepte mit Milchprodukten nicht vermissen lassen.

Jetzt war das Wetter bisher sehr nass und der Sommer noch lang, ich werde berichten, wie es mir weiter geht.

Am Herzen liegt mir: Ich habe nichts mit Dogmatismus am Hut! Wenn ich einen "Jeeper" auf etwas habe, dann esse ich es auch. Dann scheint der Körper sich aus, was für Gründen auch immer, das zu wünschen. Wichtig ist mir hierbei, mir hinterher anzugucken ob der "Jeeper" richtig und wichtig war und ob es nicht eine bessere Alternative dazu gibt.